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Ruderweltmeisterschaft in Köln.

Zwei Berichte von unseren Mitgliedern Cristoph Kienle und Klaus Eberhard

Vom 6. bis zum 13. September fanden auf dem Fühlinger See die diesjährigen FISA-Ruder weltmeisterschaften statt. Seitdem der Fußball in Köln nur noch allenfalls zweitklassig ist und die Stadt auch sonst in den letzten Jahren nur wenig Weltklassesport zu sehen bekommen hat, war die Austragung der WM nicht nur für den Kölner-Regatta-Verband und den Rudersport in Köln, sondern auch für die gesamte Stadt ein tolles und hoffentlich nicht einmaliges Erlebnis.

Da die Austragung nicht von den Mitarbeitern des KRV alleine durchgeführt werden konnte, wurde schon Anfang des Jahres um Mitarbeiter im WM-Regattastab geworben. So fanden sich bereits am 25, März ca. 150 Freiwillige im Bürgercentrum Chorweiler (das Bezirksamt Chorweiler ist der offizielle Veranstalter) zur ersten WM-Stabssitzung ein.

Ruderer aus Kölner Vereinen, Schüler aus Ruderriegen von Kölner Schulen, Sportstudenten der Sporthochschule Köln und weitere engagierte Leute konnten sich für verschiedenste Arbeitsbereiche entscheiden, Vom Starthelfer, über Mannschaftsbetreuer und Dolmetscher, Zeitnehmer, Ärzte, EDV-Anlagenbentreiber, Parkplatzwächter bis zur Betreuung der Ehrengäste wurden Jobs vergeben, und der WM-Stab wuchs auf über 350 Freiwillige an.
Aus unserer Abteilung fanden sich immerhin 4 interessierte Sportkameraden, die dem WM Stab angehörten. Christoph Kienle (Mannschaftsbetreuer und Dolmetscher für das Team der USA), Peter Kienle (Betreuung der Ehrengäste und VIPs), Rüdiger Weiler (Sicherheit) und Dr. Karl-Ernst Heinsberg (Leiter des Arbeitsbereiches Ärzte).

In kleineren Arbeitsgruppen wurden Ziele auf gestellt und Arbeitsschritte durchgesprochen, so daß die Cologne Classics, die vom l. - 3. Mai stattfanden, als gelungene Generalprobe gefeiert werden konnten.
Ende August wurde der gesamte WM-Stab von der Firma Adidas mit Polohemden, Sweatshirt, Regenjacke, Mütze und Turnschuhen eingekleidet, und die Spannung stieg.
Um auch den Lesern dieses Berichtes die Spannung zu erhalten, folgt der zweite Teil, ein Bericht über den eigentlichen Ablauf der WM, im nächsten Heft. (Diese hat bei Redaktionsschluß noch nicht einmal angefangen.)

Zweiter Teil:

Als alle Vorbereitungen soweit abgeschlossen waren, stieg die Spannung bei allen Beteiligten mächtig an. Die ersten Mannschaften reisten schon ein bis zwei Wochen vorher an und so begann die Arbeit für viele Mitglieder des Regattastabes früher als erwartet. Als in der ersten Septemberwoche, eine Woche vor der Eröffnungsfeier, die meisten Arbeitsgruppen noch ihre "Generalproben" durchführten und letzte Besprechungen abhielten, hatte der Trainingsbetrieb schon begonnen. Ich traf Willie Black, den Team Manager der US-Mannschaft am Dienstag vor der WM das erste Mal und hatte damit meine Arbeit begonnen. Wo kann man in Köln Fahrräder ausleihen? Woher bekommen die Teams ihr Wasser für die Sportler ?  Wo gibt es Silikon und schwarzen Lack um ein beim Transport nach Deutschland beschädigtes Boot zu reparieren ?  All dies war in Erfahrung zu bringen und dafür hatten die Mannschaften ihre Attachés. Als dann am Donnerstag, also drei Tage vor der Eröffnung, fast alle Athleten in Köln eingetroffen waren, ergab sich für den Zuschauer ein wahnsinniges Bild, der Trainingsbetrieb. Auf einer Regattabahn, wo sich sonst zehn Schülerboote in die Quere kommen, trainierten 60-70 Boote aus 50 Nationen zur selben Zeit, und alles lief problemlos ab.

Der Shuttleservice der KVB, die Athleten, Jurymitglieder und den Regattastab von der Regattabahn zu ihren Hotels bzw. zu dem S-Bahnhof Chorweiler brachte funktionierte ausgezeichnet. Durch meine direkte Arbeit mit den Athleten konnte ich einen tollen Einblick in  Ablauf einer solchen Großveranstaltung von Seiten der Sportler aus gewinnen. die Probleme, die sie mit ihren Booten haben, der Steuermann der noch drei Kilo abnehmen muß und das Boot das beim Anlegen beschädigt wurde und wieder gerichtet werden muß...

Alles Dinge, an die man als Organisator nicht denkt.

Am Sonntagvormittag sollte es dann endlich losgehen. Am Ufer des Surfsees tummelten sich zehn bis 15 Bootsanhänger mit Wanderruderbooten und die dazugehörigen Mannschaften. Die Idee war, das diese 50 Boote, jeweils mit einer Nationalflagge eines teilnehmenden Landes bestückt, bei der Eröffnungsfeier die Teilnehmernationen zu repräsentieren. Die Idee wurde Wirklichkeit und es war von Zielturm aus gesehen ein prächtiges Bild, als die 50 Gigboote das Wikingerschiff, von dem aus  der FISA-Präsident Denis Oswald die WM eröffnete, begleiteten. Auch  die TPSK hatte sechs Boote und 30 Ruderer mobilisiert, für die dies ebenfalls ein tolles Erlebnis war. Die Ruderweltmeisterschaft war eröffnet.....
Über das eigentliche Renngeschehen möchte ich an dieser Stelle nicht zu ausführlich berichten, denn wenn man ehrlich ist gibt es wohl kaum etwas Langweiligeres als sich 13 Vorläufe im Leichtgewichts-Damen-Einer anzuschauen.

Für die Mitarbeiter des Regattastabes ging die Arbeit jetzt erst richtig los. Im Pressezelt herrschte von Tag zu Tag größeres Chaos, im Regattabüro standen die Telefone nicht mehr still und auf den Großleinwänden flimmerte ein Rennen nach dem anderen. Der Zuschauerschnitt war bei den Vor-, Zwischen- und Hoffungsläufen gar nicht so schlecht als man erwartet hatte und die Stimmung war einmalig. Besonders auf der Athletentribüne war bei jeden Rennen Hochbetrieb und eine Stimmung wie am Finaltag. Die deutschen Athleten legten sich dementsprechend in die Riemen bzw. die Skulls und hatten nachher die meisten Boote in den Finals. Am Finalwochende gesellten sich mehr und mehr Promis unter die Zuschauer, neben der Stadtspitze auch der damalige Außenminister Kinkel, der Vorstand des DRV und die vielen Sponsoren.

Leider erwies sich Petrus an diesem Wochenende nicht als Ruderer und ließ es vor allem am Samstag regnen wie aus Eimern. Das kann zwar Wassersportler nicht erschüttern aber für die Athleten, aber vor allem für die Zuschauer auf der Gegenseite, wo die Tribünen nicht überdacht waren, tat es einem schon leid. Die Stimmung ließ sich aber trotz des Wetters niemand verderben. Besonders als der Lokalmatador Stephan Volker mit seinen Partner Andreas Hajek auf seiner Heimatbahn, wo er nach eigener Aussage jeden Stein kennt, auf Goldkurs lag kochten die Tribünen, so daß das Regenwasser fast verdunstete.

Der Höhepunkt kam standesgemäß mit dem letzten Rennen der WM, dem Herren-Achter. Fast 10000 Kehlen feuerten den Deutschland-Achter an, der sich in einem an Spannung nicht zu übertreffendem Rennen den US-Boys knapp geschlagen geben mußte. Ich als Betreuer des US-Teams war nicht sehr enttäuscht, denn ich hatte von vorn herein zwei Trümpfe im Rennen und so hatte die sonst doch etwas enttäuschenden WM für das US-Team ein tolles Ende genommen. Nach den Schlußworten von Hans-Georg Röhrig, Vorsitzender des KRV, und Denis Oswald, der die WM als die best-organisierteste in der Geschichte des Rudersports lobte und sich bei allen Mitarbeitern bedankte, verblieb noch ein bißchen Zeit für ein letztes Bier im VIP-Zelt und dann machte sich ein jeder auf den Heimweg..........

Christoph Kienle


 
Abladen: Alle Mann (und Frau) ans Boot!

Ruder-WM 98 in Köln
- und die Ruderabteilung der TPSK war aktiv dabei
..so kann man die Eröffnungsfeier am 06.09.98 auf der Regattabahn des Fühlinger Sees überschreiben, denn von den 52 Ruderbooten aus der näheren und weiteren Umgebung Kölns gehörten 6 Boote der TPSK.


Ob das Gewusele was wird?

Es war schon ein imposantes Bild, als die 52 Ruderboote, die die teilnehmenden Nationen repräsentierten, das Wikinger-Schiff, von dem aus der Präsident des Internationalen Ruder verbandes FISA, Denis Oswald, die Weltmeisterschaft offiziell eröffneten, auf der Regattabahn begleiteten.
 


Sieht doch schon ganz gut aus

Als sich die Boote dann zu feierlicher Musik den Tribünen näherten, wurden die Nationen einzeln begrüßt und die vorher auf die Boote verteilten Nationalflaggen enthüllt. Den Teilnehmern bot sich ein farben- und fahnenprächtiges Bild.
Nach Abspielen des Deutschlandliedes - die Ruderer durften in ihren Booten sitzen bleiben - fuhr der ganze Pulk am Floß "Poseidon" mit seinen Nixen vorbei in Richtung Badesee zum Abriggern.


Na, das hat ja doch geklappt!

Die Wettkämpfe konnten beginnen.
Deutschland schloß diese WM mit je fünf Gold und Silbermedaillen als erfolgreichste Rudernation ab.


Klaus Eberhardt

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Letzte Änderung: 02.08.2009