Es ist mal wieder soweit: Pfingsten auf den Main!
Nach vielem Hin und Her heißt es Freitag Nachmittag
Boote aufladen und nächsten Morgen um 7.00 Abfahrt in Westhoven.
Unsere Rudercrew ist bunt gemischt: 1 Großvater,
5 Väter , 2 Mütter, , 4 Töchter und 8 Söhne, wer will,
kann ja jetzt mal rechnen.......??? Lösung: wir sind 8 Ruderer und
4 Kielschweinchen
Verteilt auf unseren Bus und einen PKW geht's in Richtung
Süden, erstaunlicherweise ohne jeden Pfingststau. Ein schlammiger
Parkplatz (Hochwasser) in Lohr ist unsere Einsatzstelle. Schnell ist aufgeriggert
und dann soll es auch schon losgehen, der "Zweier mit mit" will die Skulls
einlegen, aber irgendwie ist da der Wurm drin, entweder sind die Skulls
auf der falschen Seite oder die Ausleger, wir einigen uns auf die Ausleger,
also Boot wieder raus und umriggern!
Bedeckter Himmel, Gegenwind, leiser Nieselregen aber
auch gute Strömung durch den hohen Wasserstand bringen uns zur ersten
Schleuse.
Da die Bootsschleusen auf dem Main nur 2,50 m breit sind und auch nicht besonders lang, haben wir mit unserem "Vierer mit mit mit" und unserem "Zweier mit mit" plus ein Kanu erhebliche Probleme zusammen in die Schleusenkammer zu passen. Also wird improvisiert: Ausleger werden an beiden Booten abgeschraubt, Vierkantmuttern gegen Flügelmuttern ausgetauscht, damit es in der nächsten Schleuse schneller geht. Uff, geschafft! Nur Leo, unserem Kielschwein, gefällt die Schleuserei erstmal gar nicht, er zieht es vor, sich mit Peter die Sache von oben anzusehen.
Überhaupt, unsere Kleinen waren eine Wucht, geduldig und pflegeleicht genossen sie die Ruderei der Großen, immer in Schwimmwesten und meistens mit etwas zu essen oder trinken in der Hand.
Wertheim ist unser erstes Etappenziel, unser Lumalager wird
in dem Raum mit Küche aufgeschlagen und Jochen unser VL hat
heute Landdienst gemacht und schon GEKOCHT!!! Heute gibt es Nudeln
in verschiedenen Mustern mit roter Soße, lecker,! danke Jochen! Alle,
die keine kleinen Kinder dabei haben oder mal kurz abkömmlich sind,
gehen nach dem Essen noch nach Wertheim rein und machen Kultur (Burgbesichtigung
bis zur Absperrung: 18:00 Feierabend) und lassen den Tag in einer zünftigen
Kneipe bei heimischem Schwarzbier ausklingen.
Nach einer ruhigen Nacht sind es keineswegs "unsere"
Kinder die morgens früh (wie angeblich sonst zu Hause) auf der Matte
stehen, sondern die Paddlerkinder im Nebenraum. Nur Peter auf seiner Luxusliege
("Ich glaube, die ist vom Aldi!") behauptet, schon stundenlang wach zu
sein.
Der Pfingstsonntag bringt uns Sonne, Sonne, Sonne! Heute
fahren wir in voller Besatzung, ohne Landdienst, und weil wir so viel Zeit
haben und es auch so schön sonnig ist, flüchten wir uns über
Mittag in einen schattigen Biergarten mit Spielplatz.
Hier verbringen wir ein paar gemütliche Stunden bei
Fritten, Bratwurst und Eis, runtergespült mit einem kühlen Bier,
so läßt sich's aushalten! Die Schleuserei ist auch nicht mehr
so aufwendig, viele Bootsschleusen sind wegen Hochwasser gesperrt, sodaß
wir mit in die große Schiffsschleuse fahren könne, wir haben
kaum Wartezeit vor den Schleusen.
Miltenberg ist heute unser Ziel und da treffen wir auch
die Ruderer aus Hannover wieder, die mit uns schon in Wertheim angelegt
haben.
Wir schlagen wir unser Lager in der Bootshalle auf und Jochen
kocht heute in der Bootshausküche, begleitet vom "bom, bom, bom" der
Computer-Ballerspiele, die die Wertheimer Ruderjugend verkabelt in dem
Raum spielt, es fließt reichlich Blut und die Toten gehen wahrscheinlich
in die Tausende.
Aber Jochen läßt sich nicht irre machen
und kocht ein vorzügliches Risotto, sogar mit frischem Spargel!
Es schmeckt hevorragend und natürlich bleibt wieder kein Fitzelchen
übrig.
Danke, Jochen, für die viele Arbeit!!!
Heute gehen alle mal ins Städtchen, denn schließlich
ist Miltenberg ein bekannter, historischer Ort, also sicher viel los. War
aber nicht, in einem Straßenrestaurant bekommen wir gerade noch mal
ein Getränk, bevor um 21:00 Uhr rigoros geschlossen wird.
Die Kleinkindereltern bringen ihre Kleinen ins Bett und
die restlichen vier wandern ziellos in den leeren Straßen auf und
ab, bevor sie beim "Musikalischen Wirt" landen. Dort kommen sie in den
Genuß einer Gesangseinlage; Künstlername des Wirts "Julian Berg",
und trinken noch eins von den köstlichen und supergesunden heimischen
Schwarzbieren. (Wenn man der Werbung auf den Bierdeckeln glauben darf,
können in dieser Gegend nur Kinder krank werden, denn alles,
was schon Bier trinkt , muß dort kerngesund sein.)
Zur Vorsicht trinken wir auch noch ein zweites Bier,
man kann ja nie wissen.
Auf dem Heimweg dann, wir haben etwas Salatappetit ,
bietet eine Pizzeria ihr Pizzafestival an, jede Pizza mit Salat 10,00 DM.
Da können wir nicht dran vorbei gehen und stopfen uns, aber wirklich!,
noch eine Pizza und Salat hinein, nur Peter K. muß passen, aber den
Rest lassen wir uns einpacken und Rüdiger verzehrt am nächsten
Morgen zum Frühstück kalte Pizza, es ist schrecklich, aber es
geht.
Zum etwas verzögerten Frühstück ,(die
Jugendlichen haben, ordentlich wie sie nun mal sind, abends ihren Computerraum
abgeschlossen und damit auch die Küche), gibt es frische Brötchen,
die uns die Hannoveraner mitgebracht haben, und schließlich doch
noch genügend Kaffee, nachdem ein freundlicher Herr seinen Sonntagsschlaf
abgebrochen und die Küche aufgeschlossen hat.
Wieder starten wir bei schönstem Sonnenschein, heute
mit etwas verkleinerter Mannschaft, zwei Autofahrer machen Landdienst mit
Autotransfer und wollen bei der zweiten Schleuse zusteigen.
Wir haben ein wenig mit den Wellen einiger Motorbootfahrer
zu kämpfen, die offensichtlich keine Ahnung von Rücksichtnahme
auf andere Wassersportler haben. Im Schleusenbereich der ersten Schleuse
erreicht den Vierer deshalb ein Hilferuf von Almut: "Ihr mußt uns
helfen, unser Boot ist vollgeschlagen!" Also, alles was entbehrlich ist,
raus aus dem Kahn und angepackt. Mit vereinten Kräften wird der Kahn
die Böschung hochgezogen und weil die so steil ist und der Kahn so
voll, taucht das untere Ende noch mal richtig ins Wassser. Dabei gehen
die Flagge, ein Stemmbrett, das Steuer und noch ein paar Kleinteile schwimmen,
egal, wir liegen ja nicht vor dem Wehr und so dümpeln die Sachen
nur still vor sich hin. Julia und Axel, unsere Kielschweine, sammeln fleißig
mit ein und so haben wir keine Verluste.
Allerdings ist Luzia im Zweier klatschnass geworden und
hat jetzt keine Lust mehr auf Bootfahren; also schnell umdisponiert, Hans
F. raus mit drei Kleinen und den Rest der Tour Landdienst.
In Aschaffenburg werden noch die Boote geputzt, frisches
Kranenberger eingefüllt und ab geht es nach Hause, wieder ohne Stau
und gut erholt nach den drei Rudertagen.
Es war wirklich eine tolle Tour, und ich denke, DAS MACHEN
WIR NOCHMAL!