Bei Kälte, Regen und Sturm trafen sich am 11.Oktober acht Ruderinnen und Ruderer zu einer 5tägigen Rudertour auf Werra und Weser.
Mit Vereinsbus und Bootsanhänger fuhren wir zu unserem Ausgangspunkt, dem Ruderclub Eschwege. Hier angekommen konnten wir zum Glück ohne Regen die Boote abladen. Durch den vorherigen starken Regen gab es noch zusätzliche Arbeit. Der VW-Bus war in der aufgeweichten Wiese eingesackt. Mit vereinten Kräften konnten wir ihn jedoch wieder auf festen Grund schieben. Außerdem musste noch das beschädigte Anhängerkabel - 7 Adern - repariert werden. Jetzt konnte die Rudertour beginnen. Das zuvor vom Regen sehr glitschige Floß war inzwischen auch getrocknet, sodass wir ohne Gefahr die Boote zu Wasser lassen konnten.
Bei guter Strömung erreichten wir nach einigen Kilometern
das erste Wehr. Hier hieß es, Boote umtragen! Doch die Einsatzstelle
hinter dem Wehr erwies sich als äußerst schwierig. Es gab keine
andere Möglichkeit, als rechtwinklig zur sehr starken Strömung
vor einer scharfen Kurve die Boote einzusetzen. Besondere Steuer- und Ruderfähigkeiten
waren jetzt erforderlich, um die Boote - einen Vierer und einen Dreier
- an einem Mauervorsprung und den steinigen Uferböschungen ohne Beschädigungen
vorbei zu manövrieren. Mit Geschick und etwas Glück wurde diese
Aufgabe gemeistert.
Unser Ziel an diesem ersten Tag war Bad Sooden-Allendorf.
Nachdem wir hier im Schleusenbereich die Boote abgelegt hatten, brachte
uns ein komfortables Sammeltaxi zurück nach Eschwege, wo wir in einer
Jugendherberge Quartier bezogen. Nach einem guten Essen in einem Lokal
fielen alle reichlich müde in die Etagenbetten.
Die nächste Ruderetappe führte von Bad Sooden-Allendorf nach Hann.-Münden. Vor dem Einsetzen der Boote bummelten wir noch durch Bad Sooden und besichtigten die reizenden Fachwerkhäuser, die uns an der ganzen Werra und Weser immer wieder begeisterten. Zur Mittagspause trafen wir unseren Landdienst in Witzenhausen und stärkten uns im Lokal "Pusteblume".
Nach unserem Flußwanderbuch war heute der Flutgraben zu bewältigen. Einige von uns hatten schon bei früheren Fahrten mit dessen Gefahren Bekanntschaft gemacht, und man erinnerte sich an die Ruderer, die vor ein paar Jahren hier ihr Boot kaputtgefahren hatten. Gut vorgewarnt schossen unsere Boote unbeschadet durch die etwa 400 m lange Strömungsstrecke. Fast bei Dunkelheit verließen wir nach einer Umtragestelle die Werra und passierten den Weserstein mit der Inschrift: "Wo Werra und Fulda sich küssen, sie ihren Namen büßen müssen". Schon waren wir in Hann.-Münden, wo wir wieder Unterkunft in einer Jugendherberge fanden.
Ohne Wehre und Flutgräben führte uns der Rest der Tour bei guter Strömung dem Ziel entgegen. Die schöne bewaldete Berglandschaft, der gewundene Flußlauf und die stillen Dörfer, die uns schon an der Werra begeisterten, setzten sich hier fort.
Der Wasssersportverein Beverungen war unsere nächste Tagesetappe. Der kommende Tag brachte uns erst mal dichten Nebel, der sich zum Glück schnell auflöste und der Tag uns noch Sonne bescherte.
Nach Übernachtung in der Jugendherberge der Münchhausenstadt Bodenwerder erreichten wir gegen Mittag des letzten Rudertages unser Endziel Hameln. Schnell waren die Boote auf den Anhänger geladen, und nach einem Abschlußessen ging es wieder Richtung Heimat.
Ohne einen Tropfen Regen im Boot und bei immer guter Stimmung waren wir 195 Kilometer gerudert.
Unser Dank geht an Hans und Hanna Könen - letztere konnte aus beruflichen Gründen leider nicht mitfahren - die diese Tour vorbildlich organisiert hatten. Und nächstes Jahr fahren wir wieder.