Diese Tour wurde unter verschiedenen Aspekten beobachtet und dokumentiert,
zuerst der Bericht von Herbert Gruhn (Ingenieur), einem netten
Mitruderer vom CfWP:
Wanderfahrt auf der oberen Lahn ab Gießen (1.11. – 3.11. 2002)
Kurzinfo Lahn :
Die Lahn entspringt im südlichen Rothaargebirge und mündet
bei Lahnstein in den Rhein.
Sie hat eine Länge von 242 km. Bis zum Bau der Lahntalbahn ( 1871
) war die Lahn eine bedeutende Schiffahrtsroute.
Die Kilometrierung orientiert sich an der ehemaligen preußisch
/hessischen Grenze.
Die Kilometerangaben sind am Oberlauf negativ, erst ab dieser Grenze
beginnen die positiven Zahlen.
Daher mündet die Lahn bei Kilometer 137 in den Rhein und nicht
bei 242.
Der Fluß wird durch zahlreiche Schleusen und Wehre reguliert.
Bis Limburg ( km 76 ) müssen die Schleusen von Hand betrieben
werden.
Peter Kienle von der Ruderabteilung TPSK hatte die Fahrt
ausgeschrieben und gut vorbereitet.
Vom CfWP hatten sich eingetragen : Birgit Bosshammer
Wolfgang Bosshammer
Peter Siegert
Herbert Gruhn
Insgesamt waren wir 13 Ruderinnen und Ruderer mit
5 Booten ( 2 x 2-er und 3 x 3-er )
Am Freitag (1.11.02) um 7:00 Uhr war Start am Bootshaus in Porz
Richtung Gießen.
Die Fahrt ging über die Autobahn bis Limburg, dann an der Lahn
entlang zum Startpunkt.
Wie überall war die Zufahrt zum Ruderclub sehr beengt für
den Bootstransport.
Wolfgang hat die Sache gut und sicher gemeistert.
Dann Auto Transport nach Wetzlar, Boote aufriggern, Boote ins Wasser.
In kurzer Zeit war das erledigt.
Die Lahn führte Hochwasser, war aber nicht gesperrt.
Wir starten bei km (–5) und fuhren erst einmal stromauf bis km (–11).
Das Wetter konnte sich noch nicht entscheiden ob es regnen sollte, wie
angesagt, oder ob es uns Ruderer verschonen wollte.
Wir wurden verschont , die Sonne schaffte beinah noch den Durchbruch.
Das Stück oberhalb des Wehres war bei Hochwasser sehr gut zu rudern,
besonders dann mit der Strömung.
Dann kam die erste der 3 Bootsgassen, da mußten wir durch.
Ab 1.September sind sie normal außer Betrieb, Peter hatte für
uns eine Verlängerung erreicht.
So recht geheuer waren es uns allen nicht, aber mit den Kleinbooten
durfte es keine Probleme geben.
Nach der ersten Rutschpartie war Erleichterung zu spüren, dann
ging es flott durch die zweite Gasse, die dritte Gasse war im Hochwasser
verschwunden.
Schnelles Wasser, schöne Landschaft, viele Kurven, einfach toll.
Die Steuerleute mußten allerdings gut aufpassen.
Am frühen Nachmittag landeten wir bei der Rudergesellschaft Wetzlar.
Boote versorgen, Bus und Hänger holen, Gepäck in die Umkleiden
schaffen, kein Problem.
Das Problem war der Stellplatz für den Hänger, der wenige
vorhandene Platz am Ruderclub wird mit Autos zugeparkt.
In Millimeterarbeit schafften wir den Hänger an den Autos vorbei
auf einen Stellplatz.
Wetzlar Stadt mit Dom und historischer Altstadt
Im Ruderclub gibt es ein gut besuchtes Lokal, wir nahmen die Gelegenheit
wahr und prüften die Qualität des Essens, den Stadtrundgang verschoben
wir auf nach dem Essen.
Der Rundgang begann hinter dem Ruderclub über die Brücke,
mit Blick auf eines der Wehre. Keine Möglichkeit für Ruderboote,
zumindest nicht bei Hochwasser.
Am Lahnufer entlang , dann bergauf durch enge Straßen mit gut
renovierten Fachwerkhäusern weiter bis zum Dom.
Ein imposantes Bauwerk, es war leider verschlossen.
Wir traten den Rückweg an, wanderten noch durch die Fußgängerzone
und landeten wieder am Club.
Jetzt waren die Fitnessleute aus den Umkleiden, wir konnten unser Nachtlager
einrichten.
Zum Schlafen war es noch zu früh, ein Bier an der Theke konnten
alle noch vertragen.
Der zweite Rudertag
In der Nacht hatte es stark geregnet, morgens jedoch war es trocken.
Frühstück hatte Peter in einem Bäckerladen bestellt,
der gleich um die Ecke war.,
Das Frühstück war schon vorbereitet, wir wurden sehr freundlich
bedient, haben gemütlich gesessen, alle waren sehr zufrieden. Mit
Tagesverpflegung konnten wir uns auch gleich noch eindecken.
Eine gute und preiswerte Frühstücksidee.
So, nun wurde es ernst, wir mußten die Boote verladen um die
Wehre zu umgehen. Das war schnell geschehen und wir rollten zu der erkundeten
Einsatzstelle. Es war nach dem nächtlichen Regen überall ziemlich
matschig und rutschig.
Vorsichtig brachten wir die Boote zu Wasser.
Nun ging es wieder in flotter Fahrt, ohne große Anstrengung,
die Lahn abwärts bis wir durch eine wegen Hochwasser gesperrte Schleuse
gestoppt wurden. Umtragen war angesagt, ein sehr „beliebter" Teil des Wanderruderns.
Der Weg zog sich, die Arme wurden lang und länger bis alle Boote
an der Einsetzstelle waren.
Weiter ging es Richtung Weilburg durch die schöne Fluß-Landschaft,
dort wartete der Schiffstunnel mit der dahinter liegenden Doppelschleuse
auf uns. Ab hier ist den meisten Ruderern die Lahnstrecke bekannt.
Unser Tagesziel war der Campingplatz „Odersbach" wo es bei
km (44) eine Rampe gibt.
Hier wurden die Boote an Land gebracht (viel Matsch)
Während die Autofahrer Bus und Hänger holten, wanderten die
Ruderer an der Lahn entlang nach Weilburg.
Schön warm duschen wollten alle, Pustekuchen, wer nicht schnell
genug war mußte sich mit kaltem Wasser begnügen.
Essen beim Italiener war dann angesagt, als alle landfein waren ging
es los.
Gemütlich gegessen und getrunken haben wir dort, wir hatten ja
viel Zeit. Zu dieser Jahreszeit sind die Abende ziemlich lang. Ein paar
Spätheimkehrer von der anschließenden Stadtbesichtigung gab
es auch.
Der dritte (Rudertag)
Es regnet, wir fahren deshalb mit dem Auto zum Frühstück,
wieder in einem Bäckerladen.
Es regnet noch immer, wir verladen das Gepäck, dann fahren wir
nach Odersbach zu den Booten.
Wir entschließen uns die Boote zu verladen und nicht im stärker
werdendem Regen zu rudern .
Die Jahreszeit hat ihren Tribut gefordert.
und nun die Version vom Nikolaus:
Allerheiligentour
Nikolausgedicht 2002 (Kristina Weiler) Im späten Herbst, wenn der November naht,
Zuerst ein Lob für den „VL“,
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Im voraus hat er abgeklärt
welche Schleusen sind gesperrt ? Sind die Rutschen auch noch offen ? Kann man auf frische Brötchen hoffen ? Wo wird das Lager aufgeschlagen ?
Für so viel Arbeit im Voraus,
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![]() Von Gießen ging's erstmal stromauf, gewendet - und mit schnellem Lauf trägt's hohe Wasser von der Lahn zur ersten Rutsche, Kahn für Kahn. Bootsrutschen sind eine Qual
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Hat man die Kette erst gezogen
und ist dann mit des Stromes Wogen hinab gespült bis in das Tal, so ist zu Ende diese Qual. Das Rutschen ist dann richtig fein -
Drei solltens sein auf diesem Stück
Dicht überm Wasser hängt ein Strick,
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In Wetzlar wundert sich Herr Hess
und babbelt: „ Ei, was is denn des, isch bin jetzt dreisisch Jahre hier so spät im Jahr rudert nur ihr!“ Dann drückt er allen noch galant
Weil man an diesem schönen Fluß
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![]() war nun Verladen angesagt, ein Jeder half mit, ungefragt. |
![]() Obwohl der Matsch stand knöchltief, ganz reibungslos die Sache lief und zügig ging auf diese Weise auf Rädern weiter die Ruderreise. |
Nur wen'ge Kilometer, etwa drei,
dann war die Lahn schon wieder frei. Abgeladen, aufgeriggert und natürlich, ohne Quatsch, in gewohnter Weise --- knöcheltief im Matsch ! |
„Paßt ja nur auf ,“ der Wobo droht,
platsch, liegt er selber schon im Sooth Zu zweit, das fand ich übertrieben, haben sie ihn rein gerieben und dazu noch zwei Berater - das halt' ich wirklich für Theater! Das Schlimmste an der Sache war -
Drum hab' ich hier im Buche stehen,
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![]() |
Lieber Rupprecht, bitte sehr,
hol' mir mal die Gabi her. Heut' muß ich dich mal loben,
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Doch Schatten gibts beim schönsten Licht -
hat doch der Peter, dieser Wicht, sich von der Gabi rudern lassen und dabei auch noch „Hoch die Tassen“ Für diese Faulheit, lieber Muff,
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Und jetzt bitte in die Höh'
und her zu mir der Mataré. Der Ha-Di ist ein Steuermann
Hans-Dieter folgte nicht dem Pfeil
Sie pfeifen, winken, schrein herum,
Ha-Di, das war nicht ganz so gut,
Die Schleuse wurd' dann cool genommen,
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Viele klettern aus den Booten,
um von oben auszuloten, was denn nun des Pudels Kern, was man sieht, sieht man nicht gern: wildes Wasser tost am Wehr,
Lange die Experten tagten
Das erste Boot ging noch recht flott,
Jedoch zum Glück war auch dabei
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He Rupprecht, hol' mir jetzt noch vor
ganz schnell den Kienle Junior, die Boßhammers und Herbert Gruhn, die hatten auch damit zu tun. Wärend die andern selig schliefen,
Der Wirt, 'ne echte kölsche Jung',
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Ansonsten war die Party fade,
das fanden diese Fünfe schade, beschlossen dann - genug der Pause, jetzt machen wir 'ne große Sause! Kölsches Liedgut ward gesungen,
Sowas will ich nicht nochmal sehen -
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Zum Schluß der Tour das Resümee
zog der Hans-Dieter Mataré: Das war 'ne echte „Wander“fahrt,
Diese Tour war echt okay -
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