Wenn der 1. Mai auf einen Donnerstag fällt, wie in
diesem Jahr, liegt es nahe in dieser Woche etwas größeres zu
unternehmen. Gesagt, getan im Februar trafen sich 12 Ruderer vom KRV v.
1877 und vom TPSK um auf Vorschlag von Bruno Roden eine Tour auf der Mayenne,
einem nördlichen Nebenfluss der Loire zu verabreden. Da zu in dieser
Jahreszeit die Bootscharterer noch annehmbare Preise verlangen, war man
sich schnell einig zwei Hausboote zu mieten und zu sportlichen Ertüchtigung
auch mindestens ein Ruderboot mitzunehmen.
Am Freitag dem 25.04. starteten wir mit einem Bus und
einem PKW, übernachteten auf einem Reiterhof in Auvers sur Oise
nordöstlich von Paris. In Entrammes, neben dem Kloster „Abbaye Notre
Dame du Port du Salut", übernahmen wir unsere Schiffe und richteten
uns darauf häuslich ein. Nach kurzer Einweisung durch das Personal
des Vercharterers starteten wir zunächst flussaufwärts Richtung
Laval. Da das Schleusenpersonal bereits Feierabend hatte, mussten wir die
letzte Schleuse selbst bedienen. In Laval angekommen machten wir
die Schiffe fest und lagerten unseren Dreier auf einer Rampe.
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Nach einem köstlichem Abendessen und einem Absacker
an Bord war es Zeit die Kojen aufzusuchen um sich an die ungewohnte Enge
zu gewöhnen.
Ab Laval ging es ab nächsten Morgen die nächsten
Tage flussabwärts Richtung Angers an der Loire. Das Mayennetal in
etwa vergleichbar mit dem der Lahn wird gesäumt von Wäldern und
Weiden.
Alte, steinerne Brücken, Schlösser, Herrenhäuser und natürlich die vielen alten Schleusen mit ihren benachbarten Wassermühlen sorgten für viel Abwechslung. Da Ruderboot und die Hausboote in etwa die gleiche Geschwindigkeit hatten war es kein Problem zwischendurch auch mal die Mannschaft zu wechseln. Meisten wurde hierzu die Mittagspause der Schleusenwärter oder die Pausen beim Wasserfassen genutzt.
Am 1. Mai mussten wir erfahren, dass auch die Franzosen den Tag der Arbeit feiern, denn die Suche nach einem Restaurant für das gemeinsame Abendessen endete mit der Feststellung, dass lediglich ein Lokal geöffnet war.
Auf dem Weg zurück auf der Mayenne, mit einem kurzen Abstecher auf den Oudon, nach Entrammes erlebten wir noch den Abschied vom Aprilwetter, als uns ein Hagelschauer erwischte und den Ruderern den Rücken massierte. Wohlbehalten und ohne Schaden landeten wir nach einer Woche, trotz stürmischen Wetters am letzten Tag, wieder an unserem Ausgangsort. Hier wurde Hausputz gehalten und nach einer letzten, ruhigen Nacht, der Mensch gewöhnt sich an alles, auch an schmale Betten, ging es zurück durch Paris nach Köln.
Da einerseits, insbesondere beim Schleusen, „Bootspersonal" an Deck sein muß, andererseits möglichst jeder von den „Männern" mal rudern wollte, ist schnell erklärt, dass man auf solcher Tour keinen Kilometerpreis gewinnen kann. Gefallen hat es aber jedem.