Morgens, kurz nach 7.00 Uhr im Bus, fragte Floh: "Welcher Fluß fließt denn in Darmstadt?" Tin, unser Fahrtenleiter, klärte sie auf, dass dies der Altrheinarm sei und wir von dort aus 8,5 km rudern würden, um zum Rhein zu gelangen.
Und diese ersten 8,5 km Altrhein waren von Natur gekrönt, romantisch die Ufer und bei bestem Wetter ruderten wir - vier Frauen, fünf Männer, ein Vierer und ein Dreier - zum Rhein. Er begrüßte uns mit hohen Wellen und erfreulicherweise mit Schiebewind. Erstaunt waren wir jedoch über die Breite des Rheins. Er wirkte fast wie ein großer See mit einigen Inseln. Die Strömung des Rheins ist hier nicht so stark, deshalb mußte kräftig gerudert werden, denn noch 50 km lagen vor uns, bis wir in Rüdesheim am frühen Abend ankamen.
Hier erwartete uns das Nachtquartier in der Jugendherberge
auf dem Berg, fast neben dem Niederwaldsdenkmal. Ein herrlicher Blick von
oben auf das Rheintal. Es war Vatertag, jeder kann sich vorstellen, dass
wir nicht alleine in Rüdesheim waren. Aber zum Glück fand sich
ein gutes Restaurant abseits des Trubels mit köstlichem Abendessen.
Nach Speis und Trank wurden wir neugierig auf die Drosselgasse und erlebten
das, was wir erwartet hatten. Tourismus hoch drei! Die Suche nach einem
gemütlichen Weinlokal gaben wir auf und fuhren auf unsere "Burg".
Auf der DJH-Terrasse mit Blick über das leuchtende nächtliche
Rüdesheim fanden wir doch noch einen herrlichen Platz, um einen Schlaftrunk
zu genießen.
Der nächste Morgen begann für Bernd und Tin
schon um 6 Uhr. Sie mußten den kaputten Reifen vom Bootsanhänger
auswechseln lassen. Es klappte vorzüglich und so konnten wir am frühen
Morgen unsere Fahrt auf der wohl schönsten und herausfordernsten Rheinstrecke
fortsetzen. Wir hatten Glück, wenig Schiffsverkehr und so bewältigten
wir bei ca. 17 km Rheingeschwindigkeit und strahlendem Sonnenschein in
flotter Fahrt das Binger Loch. Die Weinberge mit den imposanten Burgen
zogen schnell an uns vorbei und die nächste Herausforderung, die Loreley
wartete auf uns. Kein Schiff war weit und breit angekündigt. Nur die
eine Welle, die immer vor der Loreley steht und die rasante Strömung
wartete auf uns. Für die erfahrenen Steuerleute Bernd und Tin an diesem
Tag keine schwere Aufgabe.
Nach St. Goar wird der Rhein wieder ruhiger und wir ließen
uns bei Tropenhitze ein wenig treiben bis auf einmal ein Gewitter drohte.
Jetzt mußten wir die fünf restlichen Kilometer schnell und zügig
bis Boppard durchrudern. Wir schafften es, mit den ersten Regentropfen
den Steg des Ruderclubs Boppard zu erreichen. Den Abend ließen wir
im Ruderclub in gemeinsamer Runde mit alten und neuen Rudergeschichten
fröhlich ausklingen.
Am nächsten Morgen ging die Fahrt wieder mit Sonne und guter Laune von Boppard nach Sinzig weiter. Fast schon auf unserer Hausstrecke - und so fuhren wir an dem Abend von Sinzig nach Hause.
Um die letzten 50 km bis nach Porz zu bewältigen,
fuhren wir morgens von Köln wieder nach Sinzig. Freudig wurden dort
Almut und Gabi begrüßt, die an diesem Tag mitruderten. Nach
einer kurzen Rast am Mittag in Monheim landeten sonnenverbrannt von einer
erlebnisreichen Rheinfahrt zum Clubhaus nach Porz zurück: VL Tin,
Floh, Christel, Hanna, Lore, Bernd, Herbert Klaus, Norbert, und die Sonntagsruderinnen
Almut und Gabi
Danken möchten wir Tin für die gute Organisation
und für die sonnigen 212 km auf dem Rhein.
Packt eure Angel ein,
wenn Almut, Hanna und Lore sonntags rudern auf dem Rhein,
sie zerren euch sonst mit Schnur und Haken ins Boot hinein.