Als Erika H. zur Winterzeit verkündete, dass sie
gerne für das lange Wochenende über Himmelfahrt eine Tour
in Berlin ausschreiben würde, fand ich vier Tage zu kurz für
ein so reizvolles Ruderrevier. Man könnte ja schon, Zeit vorausgesetzt,
am Wochenende zuvor anreisen.
Terminschwierigkeiten, zu wenig Urlaub waren wahrscheinlich
Gründe, dass von unserer Ruderabteilung nur Annelies E. Nicola S.
und ich vorab starten wollten. Mit Karl D. und Heinrich S. vom Ruderverein
Weser aus Hameln hatten wir einen 4er komplett, den wir uns vor Ort bei
RV Pro Sport Berlin 24 (PSB) in Berlin Köpenik ausleihen konnten.
Kurz vor unserer Abreise erweiterte sich unser Grüppchen noch durch
Linde S. vom CfWP.
Am Freitagabend, dem 19.Mai, trafen wir uns im Clubhaus
des PSB an der Wendenschloßstr., das für die nächsten fünf
Tage als Heimat und -hafen dienen sollte. Nachdem die Betten gemacht
und die Einkäufe für das Frühstück erledigt waren,
konnte zum gemütlichen Teil übergegangen werden. Ein runder Stammtisch,
ein gut gefüllter Kühlschrank und der mit Delikatessen vollgestopfte
Pilotenkoffer von Karl, Anne sei Dank, waren Grundlage für die ausgezeichnete
Stimmung und einen sehr langen Abend.
.
Am nächsten Morgen begrüßte uns bayrischer
Himmel weiß/blau und ein kräftiger Wind.
Gut gestärkt vom ausgiebigen Frühstück,
holten wir uns die beiden zugewiesenen Zweier aus der Bootshalle
und starteten Richtung Süden. Am Langen See bei den Ruderern des ESV
Schmöckwitz, legten wir unter Kastanien eine Pause ein.
Auf die Weiterfahrt Richtung Königswusterhausen verzichteten
wir, da sich auf dem Zeutenersee starker Wellengang aufgebaut hatte. Stattdessen
machten wir einen Abstecher in die Große Krampe bevor wir wieder
zurück zum PSB ruderten.
Da für abends eine Vorstellung im Frierichstadtpalast
eingeplant war, machten wir nur eine kürzere Ausfahrt zum RV Friedrichshagen,
von wo wir nach dem Mittagessen wieder in unser Quartier zurück ruderten.
In Berlin erlebten wir eine sehenswerte Show, anschließend rundeten wir den schönen Abend in der Bierbörse nahe am Bhf. Friedrichstraße ab.
Aus Zeit- und Kostengründen nahmen wir sechs für
die Heimfahrt ein Großraumtaxi und waren so für 30,- €
schnell wieder in Köpenik.
Montag wie immer viel Wind wollten wir versuchen über
den Müggelsee zu fahren. Annelies, Nicola und ich vertrauten der „Dicken
Berta“ und kamen, einen weiten Bogen im Windschatten fahrend ohne
nennenswert Wasser überzunehmen auch gut am gegenüberliegenden
Ufer an. Linde, Karl und Heinrich, im schmaleren Boot, hatten schnell erkannt,
dass das Risiko zu groß sein würde uns zu folgen und so verabredeten
wir, dass sie uns auf unserem Rundkurs entgegen kommen sollten. Wir drei
setzten unsere Fahrt über die Müggelspree, Dämritzsee und
den Gosener Graben fort. Hier hatten wir mit Mücken und einem umgestürzten
Baum zu kämpfen, wurden aber von dem spreewaldähnlichen Gewässer
entschädigt.
Auf dem Seddinsee trafen wir auf unser Schwesterboot und vor dem Wind segelnd, die Schirme sind immer dabei, ging es wieder Richtung Heimat. Da der Himmel nichts Gutes ahnen lies, wetterten wir kurz entschlossen unsere Fahrt im Westernrestaurant „Richtershorn am See“ ab. Nach dem Schauer erreichten wir unser „trautes Heim“, nicht ohne vorher festzustellen, dass 2000 m (Regattastrecke Grünau), wenn man denn ein Rennen bestreiten will, doch recht lang sind. – Wie wir während unseres Aufenthalts erfuhren, soll eine der SPD nahestehende Anwohnerin allen Ernstes die Forderung auf Einstellung des Trainings- und Regattabetriebes wegen Lärmbelästigung an Deutschland ältester Regattastrecke beantragt haben. – Warum ist die nur dahingezogen? Vorschlag: Regattastrecke unter Denkmalschutz stellen. Schnell vergingen auch die letzten zwei Tage, die wir, um den starken Wind zu entgehen, mit Ausfahrten unter Landdeckung auf dem Teltow-, Britzerkanal, der Dahme und Spree sowie dem Langer- und dem Seddinersee gestalteten.
Ich gehe davon aus, dass nicht nur mir die langen Abende
im Boothaus des PSB in schönster Erinnerung bleiben werden. Wir haben
alle viel von Linde über das Rudern gelernt, insbesondere wie man
ein Boot stellt, schön waren die Gespräche mit unseren Freunden
Alex, Peter und Klaus.
Ein Dank im Namen aller darf hier nicht fehlen für
die freundliche Aufnahme bei unseren Ruderkameraden des PSB.
Über den weiteren Verlauf unseres Berlinaufenthalts
wird sicher an anderer Stelle berichtet. Beim Begrüßungsabend
mit den Nachzüglern beim RV Astoria am Kleinen Wannsee war die Wiedersehensfreude
auf jeden Fall riesengroß.
Zu den Preisen in Berlin hier noch ein paar Infos:
PSB 24 in Köpenik
1 Übernachtung im Einzelbett (Saal) 6,50 €
Bettwäsche 5,00 € (einmal)
Gästekühlschrank vorhanden
Frühstück selbst
Getränke vorhanden Selbstbedienung
Ruderclub am Wannsee
1 Übernachtung im Stockbett
17,50 € (Bettwäsche eingeschlossen)
1 Frühstück 6,00 €