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Ostern auf der Weser

Autorin: Nicola Schmidt

Es wurde Anfang des Jahres von den maßgeblichen Gremien unseres geschätzten Vereins beschlossen und auch zügig verkündet, dass einem noch recht jungen Vereinsmitglied die Chance gegeben werden sollte, eine Traditionsfahrt zu organisieren und die Fehler zu wiederholen, die bereits andere Fahrtenleiter zuvor gemacht hatten, neue hinzuzufügen und somit dem Chaos Vorschub zu leisten, auf dass es ein unvergessliches Erlebnis für alle Teilnehmer sein würde.
Die maßgeblichen Gremien beschlossen des weiteren, dass das recht junge Vereinsmitglied sich für eine Fahrt auf der Weser entscheiden würde.
Dies wurde vollzogen!!
Einem wohl organisierten Verladen der Boote Sterrenburg, Stolzenfels und Bob Marley
(Gastboot) – wohl organisiert insofern, als dass bis auf die Piddelhaken an alles gedacht wurde – folgte eine wettertechnisch miserabel organisierte Abfahrt um 7 Uhr am 14.04.2006. Es goss in Strömen!!
Die Besetzung dagegen edel wie immer:

Abteilungsleiter: Peter K.
Schatzmeister:  Bernd E.
Erweiterter Vorstand:  Gabi R. und Norbert Sch.
Kommisarischer Kassenprüfer:  Julius W.
Vergnügungswart:  Joachim von den Porzern
Allgemeine Besatzung: HaDi und Erika M., Karl D.
Christa und Franz B.
Für den Anschein der Seriosität der Fahrt sorgten: Fred und Claudia F. aus Honnef
Heimleitung:  das recht junge Vereinsmitglied

Eingesetzt wurden die Boote in Reinhardshagen (Kilometer 9,2). Erstaunlicherweise hatte der Regen, der uns während der gesamten Hinfahrt plätschernd sein Lied gesungen hatte, aufgehört.

Der Landdienstwechsel fand in Bodenfelder statt.

Der besondere Reiz dieser Weser-Tour ward schnell erkannt:
Schon nach 1,8 Kilometer = bei Kilometer 22, hatte Erika als Steuerfrau der Sterrenburg ihrer Besatzung zu einer Schnapsrunde verholfen.

Karl schaffte dann noch die 33 und 44 und so war es alles in allem ein erfolgreicher Tag.
Bei 51,5 in Beverungen war unser Zielhafen, der von der Sterrenburg und Bob Marley gegen 17 Uhr erreicht wurde.
Die Besatzung der Stolzenfels ließ es sich nicht nehmen, zuvor noch einem Hildesheimer Ruderverein  die einmalige Chance einzuräumen, in Würgassen eine Runde auszugeben.
Mittlerweile schien sogar die Sonne, ein meteorologischer Ausnahmezustand auf dieser Fahrt.
Der Landdienst Gabi und Joachim hatten singend unser ganzes Gepäck in die Unterkunft besorgt, so dass wir anderen schnell an die Theke kamen.

Der Abend wurde lang, was aber weniger an unserem Durchhaltevermögen lag, als an der Tatsache, dass die Bewirtschaftung schleppend war.
Es wurde kurzfristig die Möglichkeit diskutiert, die Wirtsleute ihrer Ämter zu entheben, in einem Gewaltstreich die Thekenanlage unter des Rudervolkes Macht zu stellen, um so der drohenden Dehydrierung und Auszehrung zu entgehen. Die Besonnenheit siegte schließlich und satt sind wir dann doch geworden.

Am 15.04.2006 ging es dann weiter nach Bodenwerder ( Kilometer 111) über Holzminden (Kilometer 81).
Sämtliche Schnapszahlen, mit Ausnahme der 66, wurden ihrer Aufgabe gerecht.
Julius, unser strammer Offizier von der Luftwaffe und nebenbei erwähnt überhaupt das Strammste, was der Verein so zu bieten hat, wurde kurzfristig zum Admiral ernannt und ihm wurde die Aufgabe übertragen, das Weserbergland auf dem Wasserweg mit einer Kohorte kampferprobter Amazonen (Erika, Christa, Erika und das recht junge Vereinsmitglied) zu unterwerfen.
Nach einer Meuterei auf der Sterrenburg (es meuterte der Admiral!!!!!!) wurde die Damentruppe um Claudia erweitert, Julius wechselte in die Bob Marley und stellte fest, dass nicht nur Frauen viel reden können.

In Holzminden verbrachten wir eine schöne Pause bei einem Italiener. Es war übrigens der einzige Tag, an dem man das Rudern wettertechnisch empfehlen konnte: kühl, aber sonnig.
Die Stolzenfels hatte ab Holzminden ein Abenteuer der besonderen Art zu überstehen, ein Abenteuer, das Forderungen nach 10 Extrakilometern laut werden ließ:



Unser TroubadourJoachim übernahm die Steuerleine!!

Er ließ es sich nicht nehmen, sowohl die 88 und 99 zu überfahren, als auch seiner Besatzung die Schönheiten der Weser-Auenlandschaft „sehr nahe“ zu bringen.
Eine besondere Herausforderung auch für den Blutdruck des Bugmanns Peter Kienle.
In Bodenwerder gab es Unterkunft in der Jugendherberge (Mädchenzimmer, Jungenzimmer und Schnarchersuite).
Im etwas angestaubten Ambiente eines örtlichen Hotels speisten wir recht ordentlich.
Ein kleines Trüppchen machte sich noch in die Ortschaft auf, um etwas zu erleben.
Es wurde berichtet, dass das Erlebte im Wesentlichen darin bestand, herauszufinden, woran man erkennt, welche Art von Dessous eine Dame trägt.
Julius erläuterte seine Theorien anhand praktischer Übungen.
Der Rest machte sich auf den steilen Heimweg zur Jugendherberge, wo bereits gegen 22 Uhr die ersten Lichter verlöschten, aber erst gegen 24 Uhr im Mädchenzimmer Ruhe einkehrte.
Es ist uns bis heute verwunderlich, dass wir keinen Anschiss vom Herbergsvater bekommen haben. Jedenfalls hatten wir ausgiebig die Gelegenheit zu überlegen, ob Lachtränen wohl kosmetische Wirkung entfalten.
Am 16.04.2006 wurde Joachim für seine außergewöhnliche Steuerleistung am Vortag belohnt und er wurde mit vier Damen in die Sterrenburg gesetzt.
Er erzählte uns viel über Vögel, sang so laut, dass der Himmel weinte und erklärte uns seinen Erfolg bei Frauen (im Allgemeinen, nicht im Besonderen!!!).

In Hameln war Mittagspause und Landdienstwechsel, bevor wir uns der Herausforderung eines teuer bezahlten Schleusengangs (75 Euro Feiertagszuschlag) stellten und das ohne die bereits oben erwähnten, aufgrund eines Organisationsmangels des recht jungen Vereinsmitglieds fehlenden Piddelhaken.
Es war eine Extremsituation,
die den Zusammenhalt aller Beteiligten forderte,
es galt, sich blind auf die anderen verlassen zu können,
jeder Handgriff musste sitzen.
Wir wussten, hier kommen wir nur alle zusammen raus oder keiner!!!!!
Ich werde das Leuchten in den Augen meiner Kameraden nie vergessen, als die Panik von den Gesichtern wich, als die Schweißperlen auf unsren Stirnen trockneten, als wir alle jauchzten:

!!! Das Tor geht auf !!!

In Rinteln, unserem Zielhafen bei Kilometer 166,4, erlebten wir eine Gastfreundschaft bei den Wirtsleuten Cory und Leo, wie sie wohl in Zukunft nicht mehr erlebt werden kann, weil für beide das letzte Jahr ist.
Leo zapfte, dass es nur ein Traum war und Cory hatte uns ein Buffet zum Abendessen bereitet, wie es besser nicht sein konnte.
Es wurde ein recht langer Abend und auch ein recht lauter dazu.
Die Bevölkerung des Weser-Berg-Landes wird unsren Gesang so schnell jedenfalls nicht vergessen.
Der letzte Tag begann, wie auch der vorige geendet hatte: Wolken, Regen......
Mit einem tollen Frühstück im Bauch machten wir uns an die letzte Etappe nach Minden.
Die Heimleitung übernahm an diesem Tag die Verantwortung für die Ü-60 Generation, Julius und Gabi machten sich recht flott in dem bunten Honnef-Zweier.
So kamen wir gegen 13 Uhr – überraschender Weise trocken – in Minden an.
Der Landdienst wurde von Fred und Claudia übernommen, die in Minden ein Erlebnis der besonderen Art hatten, als sie auf der Suche nach dem örtlichen Ruderverein waren.
Für einen Mann recht ungewöhnlich, fragte Fred nach dem Weg bei unseren Freunden und Helfern mit der grünen, bald blauen Uniform.
Der Westfale - für Charme, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft überwiegend nicht bekannt – belehrte hier eines Besseren:
Ohne viel Klamauk wurde die Führung übernommen, unser Gespann durch Minden geleitet, zuvor noch eine Straßenkreuzung unter Zuhilfenahme von Sonderzeichen (Blaulicht! Bald Grünlicht?????) gesperrt, um ein Wendemanöver zu ermöglichen und schwups waren Fred und Claudia im Mindener Ruderverein.
Verladen! Packen! Abschiedsküsse! Und das Gefühl im Herzen:
Endlich wieder nach Hause!!
Das recht junge Vereinsmitglied dankt den Teilnehmern und –innen für Verständnis, Kooperation und Hilfestellung bei der Organisation und Durchführung der Fahrt.
Es verbleibt mit dem Versprechen, es (nie???) wieder zu tun

Die Heimleitung
alias Nicola

 

 

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Letzte Änderung: 12.03.2009