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Venedig 2007: Wanderfahrt des DRV zur 33. Vogalonga vom 19. bis 28. Mai

Autor: Bernd Eberlein

26 Ruderer aus ganz Deutschland und Dänemark reisten am 19. Mai teils mit Bootstransporten Via Salzburg - Tauernautobahn teils per Flugzeug oder Eisenbahn zum Startpunkt Grado, um an der von Wolfgang D. organisierten Wanderfahrt teilzunehmen.

Nach dem Slippen des Kirchbootes am Vormittag des 20. Mai in Grado, wurden zunächst die beiden Hänger an den Zielpunkt: Campingplatz "Fusina" gefahren. Der Start der Tour Richtung Venedig verschob sich aus diesem Grund auf den Nachmittag.

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Da die angepeilte Marina in Lignano Sabbianno wegen einer Segelregatta den reservierten Liegeplatz abgesagt hatte, mussten wir die etwas weiter entfernt liegende Marina "Aprila Maritima" ansteuern. Vorbei an malerischen kleinen Inseln und durch verschiedene Kanäle ruderten wir westwärts über die "Laguna di Marano.

Die Fahrrinne war durch Dalben markiert und wenn man versuchte den verschlungenen Weg abzukürzen, wurde man schnell belehrt, dass der Wasserstand für derartige Manöver nicht geeignet war. Gegen 20:00 h waren wir endlich am Ziel. Durch ungenaue und sich widersprechende Anweisungen des Hafenmeisters dauerte es noch ca. zwei Stunden bis unsere Boote so vertäut waren, dass man "A" aussteigen und "B" der Tidenhub, der hier bis zu 1 Meter sein kann, ausgleichen konnte. In diesen zwei Stunden erlebten wir eine Mückenplage vom Allerfeinsten. Inzwischen war es dunkel geworden und der Landdienst hatte Schwierigkeiten den Weg zum Hotel und zurück zu finden. Ungeduscht versammelte sich die Mannschaft zum gemeinsamen Abendessen und zum Ausklang des Abends.

Der 21. Mai, wieder ein sonniger Tag, versprach etwas ruhiger zu werden. Diesmal führte unser Weg über Kanäle und durch geöffnete Schleusen.

Nach einer dieser Schleusen, in deren Bereich ordentliche Strömung herrschte, wurde eine Pause eingelegt.

Nach einem ca. 1-2 km langen Fußmarsch erreichten wir ein gemütliches Lokal und stärkten uns mit landestypischen Gerichten (Pizza und Pasta) und Getränken (Spritzer). Nach der Pause passieren wir Bibione auf der Landseite. Über die Kanäle

mit den schönen Namen Canale del Jovi, -Canadere, - del Morte, - Nicessolo und - Saetta erreichen wir Cáorle unser nächstes Quartier. Nicht unerwähnt bleiben sollte hier die Tatsache, dass das Kirchboot aus lauter Lust am Rudern zunächst ca. 1 – 2 km am Zielhafen vorbei gefahren ist. Übernachtet wurde auch hier in einem Strandhotel und einige, so habe ich mir sagen lassen, waren sogar schwimmen.

Jesolo war das Ziel des 22. Mai. Mit leichter Strömung begannen wir die Fahrt. Der Landdienst hatte u. a. den Auftrag Wasser für die Ruderer zu kaufen. Zur Mittagspause ruderten wir den Fluss Piave bis zu einer Pontonbrücke hinauf und fanden am Ufer ein nettes Restaurant. Vom Landdienst keine Spur. Schließlich hatten wir Dank "eines" Handys Kontakt zu einem der beiden und erfuhren, dass sie sich verloren hatten! Der zweite Landdienst irrte ohne Handy und Landkarte umher. Landdienst eins wurde über das Telefon eingenordet. Da wir direkt an der einzigen ufernahen Straße Mittag machten und die Brücke als strategisch günstigen Punkt ansahen, hofften wir auch Landdienst Nr. zwei wieder einzufangen. Genau so war es dann. Mit viel Geschrei und Pfeifen gelang uns das. Wasser war an diesem Tag Fehlanzeige. Was wir zunächst als riesige Funkantennen ausgemacht hatten entpuppen sich auf der Weiterfahrt als Gestelle für große Grundnetze zum Fischfang.

In Jesolo fanden wir eine Schräge an der wir die beiden 4er an Land und das Kirchboot im Wasser liegen lassen konnten. Nach kurzem Fußweg erreichten wir unser Hotel um dort zu erfahren dass man eigentlich nicht mit uns gerechnet hat. Die handschriftliche Bestätigung des Hoteliers zeigte Wirkung und wir konnten einziehen. Vor dem Abendessen, dass wir in einem anderem Haus einnehmen dürften, stärkte sich eine große Runde im Biergarten.

Wir verließen am 23. Mai Jesolo auf dem Fiume Sile und den Canale Pordello Richtung Porto di Piave Vecchia, wo wir das offene Meer bei Lido de Jésolo erreichten, wie immer bei schönem Wetter und begleitet von vielstimmigen Vogelgezwitscher.

Was macht man bei so schönem Wetter? Man landet am Sandstrand und bereitet sich auf ein kühles Bad vor.

Nach dem Baden ein kleiner Imbiss am Strand und die Abstimmung ob die Fahrt unter Land auf dem Kanal oder über das offene Meer zur Lagune von Venedig erfolgen soll. Ergebnis: wir fahren "zur See".

Nach ruhiger Fahrt und einigen Pausen erreichten wir das steuerbordseitige Feuer der Einfahrt zur Lagune von Venedig.


Wir hatten Flut und trieben zunächst auf unser Ziel Punta Sabbioni (P. S.) zu bis sich unsere kleine Flotte wieder versammelt hatte. Ab hier herrschte reger Schiffsverkehr und aufgrund der Großbaustelle für den Hochwasserschutz von Venedig war es ratsam der betonnten Wasserstraße zu folgen. Wolfgang hatte bei seiner Vortour im Februar einen Ankerplatz für das Kirchboot und den Landeplatz für die 4er an einer Silmündung ausgekundschaftet. So blieben uns die teuren Liegegebühren des benachbarten Hafens erspart. P. S. sollte für die nächsten zwei Nächte unsere Bleibe sein. Nachdem alle Boote versorgt worden waren, ging es teils zu Fuß, teils im Bus Richtung Hotel Nr. 1. Hier wurden wir von Wolfgang mit einem Gläschen Spumante begrüßt und die viel diskutierte, von Sybille erstellte Zimmerverteilung, bekannt gegeben. Nicht jede schläft gern mit jener und außerdem standen ja zwei Hotels zu Debatte – Frauen sind so. Nicht unerwähnt sollte hier sein, dass zwischen den beiden Hotels ein Preisunterschied bestand, der aber nicht der Grund für die Sonderwünsche war.


Weiter wurde verkündet, dass aufgrund des Ruhetages von Hotel Nr. 1 im Hotel Nr. 2 zu Abend gegessen sollte und am nächsten Tag ein besonderes Essen im Hotel Nr. 1 bestellt worden war. Beim Abendessen wurden wir das erste Mal von einem Regenschauer überrascht.

Am 24. Mai ruderten wir zunächst an der Insel Burano vorbei um zu der Insel mit dem Kloster S. Francesco d. Deserto zu gelangen.

Nachdem wir uns sittlich mit langen Hosen bekleidet hatten, führte uns ein Franziskaner durch das Kloster und Gisela dolmetschte.

Um nach Torcello zu gelangen müssten wir den kleinen Hafen wieder verlassen und ein kurzes Stück zurück an Burano vorbei.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir Torcello mit seinem mächtigen, schiefen Kirchturm.


In einem sehr gepflegten Restaurant namens "Locanda Cipriani", natürlich wieder gesittet gekleidet, in dem so berühmte Leute wie die Königin von England, Prinz Charles mit Lady Diana und Ernest Hemingway zu Gast waren nahmen wir einen kleinen Imbiss ( Preis für das Gedeck: 8,00 €), hatten dafür aber auch ein tolles Ambiente.

Gestärkt für die Besteigung des Glockenturms gingen wir zurück und stiegen über Stufen und schräge Ebenen bis hinauf zum Glockengestühl. Hier hatte man eine faszinierende Aussicht auf die Basilika, die Lagune, Burano, Venedig und auf unsere Boote.


Wir verließen Torcello und ruderten nach Burano, hier fanden wir einen Ankerplatz für das Kirchboot in einer Kanaleinfahrt gegenüber einer Tankstelle. Diesen haben wir uns auch für die Vogalonga zur Mittagspause vorgemerkt.

Von hier starteten wir unseren Rundgang durch das malerische Städtchen mit seinen bunten Häusern und seinen vielen Läden in denen die hier hergestellten Klöppelarbeiten verkauft werden.

Auf der Heimfahrt, es steuerte Wolfgang, begegnen uns in einer Renngondel zwei Mädchen und ein alter Zweimaster.

Abends im noblen Hotel mit den kleinen Zimmern versammelte sich die gesamte Crew zu einen Festmenü. Das ganze litt an der schleppenden Bedienung, da noch eine weitere ca. gleichgroße Truppe bedient werden wollte. Die Auswahl an Bier beschränkte sich auf Hefeweizen ohne passendes Glas und ein hochprozentiges Bier in Sektflaschen zu einem horrenden Preis. Ich war froh, dass ich in unserem Hotel noch einen vernünftigen Absacker serviert bekam.

Am 25. Mai starten wir wieder von P. S. Richtung Laguneneinfahrt, umrundeten die Großbaustelle Richtung Murano, und fuhren an Venedig vorbei. Murano als Insel der Glaskunst bekannt empfing uns mit reichlich Wellen.

Murano ist nicht so bunt wie Burano, hat aber auch einen Flair der gut zu den heimischen Produkten, Modeschmuck aus Glas zu erschwinglichen Preisen, passt. In einer Bar an einem gemütlichen Platz verweilte ich bei einem Bier und einem Brötchen. Man hatte es schwer an den vielen Schmuckgeschäften vorbei zu gehen ohne etwas für die Daheimgebliebenen zu erwerben. Schließlich wurde es Zeit, das wir den zweiten Teil unserer Tagesetappe nach Fusina, den Campingplatz für unsere zwei letzten Tage, in Angriff nahmen. Hier begegneten uns größere Schiffe, Fähren und Vaporettos und das Wasser war ganz schön aufgewühlt.

Trotz allem kamen wir gut in Fusina an und konnten unsere Bungalows beziehen. In jedem dieser Wohnwagen waren 6 Schlafplätze und eigentlich alles was man so braucht, Nasszelle, Klimaanlage, Kühlschrank usw. Nur die Betten waren zu schmal und zu kurz. Was soll’s? Wir wollten ja nur zwei Nächte bleiben. In der Nacht kamen einzelne Gewitterschauer herunter.

Im Programm stand für Samstag dem 26. Mai "Ruhetag". Da ich einerseits keine Mannschaft für einen Vormittagstrip per Kirchboot nach Venedig begeistern konnte und andererseits die Stadt nicht kenne, beschloss ich mit der Fähre überzusetzen und am Nachmittag für einen Kleiderwechsel zurück zu kommen. Da die Hauptsehenswürdigkeiten Venedigs von anderer Seite hinreichend dokumentiert sind, zeige ich hier ein paar Bilder die mir bei meinem Rundgang vor die Linse kamen.

       

Zur Mittagspause in Venedig ein besonderer Tipp:
In unmittelbarer Nähe der Rialtobrücke ist die Hauptpost in einem riesigen Gebäude. Dort findet man auf der 1. Etage eine kleine Bar die in der Hauptsache von Postbediensteten frequentiert wird.
Das tolle an der Bar ist hier bekommt man zu reellen Preisen etwas zum Essen bzw. Trinken.
Nach meiner Rückkehr zum Zeltplatz machte ich mich landfein für den am Abend geplanten Besuch der Oper: Madame Butterfly schön. Gemeinsam mit Wolfgang machte ich mich am frühen Abend per Bus auf. Als wir schließlich nach einmaligem Umsteigen den Busbahnhof erreicht hatten, zog ein Gewitter auf. In den engen Gassen wurde enorm viel Staub aufgewirbelt und wir hatten Mühe zu atmen, Ruderboote machten sich bedingt durch den starken Wind selbständig. Nach einigem Suchen auf dem Stadtplan und einem guten Führer erreichten wir unser Ziel. Die Aufführung fand in einem wunderschönen Saal mit Deckengemälden und Wandmalereien statt und erstaunlicherweise konnte ich die Oper ohne Einschlafen genießen.
Um den letzten Bus Richtung Fusina nicht zu verpassen mussten wir die Vorstellung, ohne groß Beifall zu spenden, schnellstens verlassen. Weit nach Mittenacht waren wir endlich wieder zurück in Fusina.

Vogalonga 27. Mai, wir hatten uns vorgenommen pünktlich am Start zu sein. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das für 07:00 h bestellte Frühstück war mangels Brötchenlieferung nicht fertig und wir mussten mit Toastbrot vorlieb nehmen. Als wir uns dem Ziel am Markusplatz näherten krachte der Startschuss.

Ab hier wuselten vor, neben und hinter uns jede Menge mit Muskelkraft bewegte Boote.

Die Crew des Kirchbootes legte nach halber Strecke wie geplant auf Burano eine Mittagspause ein und kehrte danach wieder zurück nach Venedig. Auf dem Canale Grande wurden wir herzlich von Zuschauern begrüßt und hatten sogar Glück ein Boot der TPSK, die Loreley, mit Gabi, Christel, Floh und den zwei Petern zu treffen.

Weiter den Canale Grande entlang dem Ziel entgegen, vorbei an schönen Palästen kamen uns die verschiedensten Bootsklassen entgegen.

Am Ziel wurden wir alle durch Verleihung einer Urkunde und einer Medaille geehrt.

Gerade als wir das Ende der Regattastrecke passierten, wurden wir durch den Abschuss von 5 Kanonenschlägen, die das Ende der Vogalonga verkündeten, erschreckt. Das langsam aufziehende Gewitter und das Schneiden der vielen Kurven beschleunigten unsere Überfahrt nach Fusina, welches wir beim Fallen der 1. Regentropfen erreichten.
Das Kirchboot wurde am Hausboot der zweiten Saarbrücker Mannschaft vertäut. Nachdem die zwei Vierer auf den Hänger verladen worden waren, durfte ich mich von der Mannschaft entfernen um meine sieben Sachen zu packen und mich für meinen Umzug zum Quartier unserer Kölner Mitglieder fein zu machen. Hier bot sich die Mitfahrtgelegenheit an mit dem Kölner Bus, ohne den Umweg über Saarbrücken, nach Köln zu gelangen. Nach einem Scheidebecher mit meinen Zimmergenossen, kurzem Abschied von allen Fahrtteilnehmern und ca. 1 ½ h Busfahrt erreichte ich den Campingplatz Alba D'oro auf der anderen Seite von Venedig. Hier traf ich als erstes meine Frau und unter großem Hallo die restlichen Clubkameraden der TPSK.
Ohne große Staus, mit Schneegestöber am Gotthardtunnel und einigen Fahrerwechseln erreichten wir sieben Annelies, Christa, Franz, Julius, Norbert und ich nach 14 ½ h Fahrzeit sicher unser Clubgelände.
Bleibt zum Abschluss noch ein Dank an den VL der DRV – Fahrt, Wolfgang und seinen Stellvertreter Matthias für die gute Organisation und an die restlichen Teilnehmer dass sie mich so freundlich aufgenommen haben. Es war ein tolles Erlebnis.

Bernd Eberlein

 

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Letzte Änderung: 01.03.2009